Wacken Tag 3
Freitag:
Thundermother
Der Freitag startete um 11:00 Uhr Vormittag mit meinem persönlichen Highlight – ein Geheimtipp meiner Kollegin und sie hatte absolut recht.
Energiegeladene Musik mit einem treibenden groove der teilweise an AC/DC erinnert – und genau die Art von Frauenband die ich im Rockbusiness sehen will.
Vier Frauen aus Schweden, die sich durch Ihre Musik definieren und sich mit dieser in der Männerwelt der Rockmusik behaupten.
Thundermother hatten den Massstab an diesem Freitag sehr hoch angesetzt und selbst namhafte Künstler hatten es schwer da ran zu kommen oder gar mit zu halten.
Am Konzert im Dezember 2018 im Z7 Rockclub haben sie sogar noch einen draufgesetzt!
https://www.rock-on-switzerland.com/2018/12/04/hardbone-thundermother/
Mr. Big
Um ehrlich zu sein – kenne ich Mr. Big nur von zwei Ihrer Hit Balladen „To be with you“ und „Wild World“ (Cover von Cat Stevens Song).
Danach waren sie vor allem in Japan bekannt und hierzulande gingen sie in der Masse unter.
Daher war es um so mehr ein Grund mal zu sehen was die Jungs sonst noch zu bieten hatten.
Ein solides Konzert mit einem wirklich guten Sänger und mit mehr als einer guten Ballade im Rucksack – sie können auch gas geben. auch das letzte Studioalbum vom Juli 2017 hat so einiges zu bieten. Themenmässig geht es vor allem darum – Menschen zu ignorieren die einem sagen wollen was man alles nicht erreichen kann und dass es nicht möglich sei zu tun was man liebt.
Vielleicht auch eine kleine homage an Ihren Drumer (und Gründungsmitglied) Pat Torpey – welcher trotz Erkrankung an Parkinson noch weiter spielte – wenn auch gegen Ende nur noch für auserwählte Stücke sowie die Akustik Lieder.
www.mrbigsite.com
Doro
Die Queen of Metal durfte auch 2018 in Wacken nicht fehlen.
Als Doro noch die Frontfrau von Warlock war – hörte ich Ihr Album „Triumph and Agony“ hoch und runter – leider trennten Sie sich auch kurz nachdem ich auf diese Band aufmerksam wurde.
Dieses Album war ein traditionelles Heavy Metal Album mit dem bis dahin grössten Plattencover der Welt mit welchem sie es ins Guinness-Buch der Rekorde schafften.
Wenn man es ausklappte kam es auf eine Grösse von ca. 85 x 60 cm. Für mich war es einfach ein mega cooles Cover und Kollegin aus dieser Zeit liess sich einen Teil davon auf den Oberarm tätowieren.
Mit diesem Album gelang der Band der internationale Durchbruch, es folgten große Tourneen, bis Doro Peschbeschloss, eine Solokarriere zu starten, und sich die Band auflöste.
Doro stand auch als erste Frau überhaupt auf der Bühne des legendären britischen Mega-Festivals „Monsters of Rock“ in Donington.
Während ihrem Auftritt kamen immer wieder ehemalige Bandmitglieder, Freunde und Mitglieder anderer Bands auf die Bühne (z.B. Sänger Johann Hegg von AmonAmarth) für Duette oder um „alte Zeiten“ wie diejenigen mit Warlock aufleben zu lassen.
Am Schluss wurde Doro dann selber überrascht – Sie wurde mit viel Applaus offiziell in die US-amerikanische „Hall of Heavy Metal History“ aufgenommen und erhielt dazu den entsprechenden Award überreicht. Somit befindet sich die Sängerin nun in bester Gesellschaft mit den bereits verstorbenen Ronnie James Dio (Rainbow, Black Sabbath, Dio) und Lemmy Kilmister (Motörhead) sowie Judas Priest, die ebenfalls am Tag zuvor in Wacken ausgezeichnet wurden.
www.doropesch.com
Clawfinger
Als nächstes standen Clawfinger auf dem Programm und die hatte ich bereits einmal am Out in the Green in Frauenfeld 1998 gesehen.
Und sie hatten nichts von Ihrer Power verloren und die Menge tobte bei den alt bekannten Songs genauso wie die Band auf der Bühne. Ein richtig geniales Konzert und der Flamingo Anzug von Sänger Zak Tell war der Brüller und das farbliche Highlight des hauptsächlich in schwarz gehaltenen Festivals.
Die zweite Band aus Schweden an diesem Tag welche mich immer wieder aus den Socken haut.
Clawfinger gehörten mit anderen zu den pionieren des Crossover und waren die Europäische Antwort auf Rage Against the Machine.
Ihre ersten und auch das neuste Album sind sehr sozialkritisch. Auch in der Zeit als es eher ruhiger war, um Clawfinger haben sie für viele andere Bands remixes produziert, unter anderem für Rammstein.
www.clawfinger.net
Lee Aaron
Karen Lynn Greening stieß 1977, als gerade einmal 15-Jährige, zur Heavy-Metal-Band Lee Aaron. Zuerst als Background-Sängerin beschäftigt, übernahm sie schließlich die Lead-Vocals. Ebenfalls nahm sie den Bandnamen als ihren Künstlernamen an.
Anfang der 1980er bis Anfang der 1990er Jahre als Queen of Heavy Metal verehrt und vermarktet, trennte sie sich später von ihrem damaligen Freund und Gitarristen John Albani,wonach sich die Band Lee Aaron auflöste.
Im März 2016 veröffentlichte sie mit "Fire And Gasoline" ein Album, das wieder im Genre des Hardrock angesiedelt ist.
Nach Clawfinger konnte sie uns aber irgendwie nicht wirklich mitreissen.... war einfach ein zu grosser Stilbruch in zu kurzer Zeit und hatte nichts mit Ihr oder Ihrer Performance zu tun.
www.leeaaron.com
Otto der Ostfriese
Otto in Wacken? Ja – Otto & die Friesenjungs traten um 00:15 Uhr in Wacken auf und das Infield war proppenvoll.
In gewohnter Manier unterhielt er sein Publikum und seine 70 Jahre sind ihm körperlich an zu sehen doch der Schalk und seine Art zeigten, dass er sich kaum älter als 20ig fühlt (wenn überhaupt).
Die Friesenjungs sind bekannt für Ihre schnelle Reaktion und Anpassung auch wenn spontane Gäste auf die Bühne kommen und mit Otto zusammen muss man von der schnellen Truppe sein.
www.otto-friesenjungs.de
Hardbone
In der Nacht von Freitag auf Samstag am Wacken Open Air sah ich Hardbone zum ersten Mal.
Sie spielten ab 00:25 Uhr auf der Headbangers Stage.
Zeitgleich waren Otto & die Friesenjungs auf einer der Hauptbühnen und meine Kolleginnen wollten Ihn unbedingt sehen. So ging ich erst zu Otto und erst später noch ins Zelt um Hardbone noch zu sehen. Und es hatte sich wirklich gelohnt.
Auch wenn sie sicher schon mehr Konzertbesucher hatten als in Wacken – so haben sie dennoch alles gegeben – so als wäre das Zelt rappelvoll.
(link Konzert)
Die Hamburger Jungs sind eine Liveband die voll abgehen, mit fettem Gitarrensound der einem in die Beine fährt – was sie auch als Vorband von Thundermother im Dezember im Z7 ein weiteres Mal bewiesen.
Ein gebührender Abschluss für den Wacken Freitag.
https://www.rock-on-switzerland.com/2018/12/04/hardbone-thundermother/
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